Mit dem Vortrag „Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation – Fake News als Bildungsthema“ des Bildungs-Journalisten und Autors Armin Himmelrath hat die Fakultät II in Kooperation mit dem dime:US-Projekt einen Beitrag dazu geleistet, damit das Thema Medienkompetenz in Schulen, der Lehrkräftebildung und dem Studium präsenter wird. Der Vortrag diente auch als Auftakt eines Blockseminars zum Thema Fake News, das von Mitte Februar bis Anfang März stattfinden wird und für das sich Studierende noch über unisono anmelden können.
Mit einer kurzen Vorstellung Armin Himmelraths wissenschaftlicher und journalistischer Laufbahn (Spiegel, Süddeutsche Zeitung) eröffnete Prof. Dr. Thomas Coelen, Dekan der Fakultät II, die Veranstaltung. Alina Schulte-Buskase, Mitarbeiterin des dime:US-Projektes und DDE der Fakultät II, rief anschließend noch einmal die Bedeutsamkeit des Themas Medienkompetenz in einer zunehmend digitalisierten Lebensrealität von Kindern und Erwachsenen in Erinnerung.
Im Anschluss führte Armin Himmelrath dann zunächst unter dem Motto „Jede Zeit hat ihre Fake News“ durch vielseitige historische Beispiele. Von Caesars Verfälschungen seiner Kriegszüge in „De bello Gallico“ bis hin zu Beispielen aus dem 20. und 21. Jahrhundert, wo sich Propaganda und Falschmeldungen von einem handwerklich greifbaren Unterfangen zu einem digital und durch KI automatisierten Prozess gewandelt haben. Fake News brauchen Emotionen sowie Erwartungen und müssen, so Himmelrath, einen „erzählbaren Wissensvorsprung“ gegenüber anderen suggerieren. Dabei gelte es, differenziert mit Begrifflichkeiten umzugehen sowie die zugrundeliegenden Motive zu klären und damit Unterschiede zwischen der Uminterpretation einer Kernwahrheit, Clickbait oder Fake News (als politischen Kampfbegriff) zu sehen.
In zahlreichen Studien sei die dringende Thematisierung des Komplexes Fake News als elementaren Bestandteil des Themas Medienkompetenz bestätigt – ganz besonders im Kontext Schule. So besitzen laut der JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) 94 Prozent aller 12- bis 13-Jährigen sowie 99 Prozent aller 17- bis 18-Jährigen ein Smartphone und kommen über diverse soziale Medien mit Fake News in Berührung. Gemäß Beschlüssen der Kultusministerkonferenz und aktueller Lehrpläne besitzen (angehende) Lehrkräfte eine große Verantwortung zur schulischen Förderung von Medienkompetenz, so Himmelrath.
Abschließend stellte der Vortragende praktische Maßnahmen vor, Heranwachsende und Studierende für Fake News zu sensibilisieren und lud die Zuhörenden zur Auseinandersetzung mit dem Thema ein. In der anschließenden Diskussion wurde sowohl über mögliche Reformen in Sachen Medienkompetenz in der Bildung als auch zu einer Neubewertung und -ausrichtung des journalistischen Berufs gesprochen. Alina Schulte-Buskase resümiert: „Ich freue mich über die verschiedenen Schlaglichter, die gesetzt wurden und möchte die Bedeutsamkeit für die Hochschule unterstreichen. Im Vortrag und nicht zuletzt im Zuge der KI-Thematik ist nochmals die Bedeutsamkeit von Quellenkritik und kritischer Überprüfung, unter anderem im wissenschaftlichen Arbeiten, deutlich geworden. Hier können und wollen wir weitere Schritte zur Sensibilisierung gehen.“
Der Referent lud abschließend zur Teilnahme am Blockseminar „Fake News, Lügen, Propaganda: Nachrichtenkompetenz in der Bildung“ ein. Dies startet am Freitag, 16. Februar 2024 und ist für alle interessierten Studierenden zur Einschreibung auf unisono freigegeben. Creditpoints können (modulabhängig) von Studierenden in den Studiengängen BA Lehramt HRSGe (mit und ohne IFP) sowie BA Soziale Arbeit erworben werden.
Sie interessieren sich für das Projekt dime:US, haben Fragen (z.B. zu Lehrplanung und Prüfungen) oder möchten unsere Unterstützungsangebote wahrnehmen? Wenden Sie sich gerne an die DDEs Ihrer Fakultät. Sie können Projektmitarbeiter*innen auch unter dime_us@uni-siegen.de kontaktieren.
VÖ: 31.01.2024