ChatGPT an der Fakultät I: Diskurs rund um KI-Schreibwerkzeuge nicht nur auf ChatGPT als alleiniges Tool beschränken

Für interessierte Dozierende der Philosophischen Fakultät wurde jetzt der Workshop „Künstliche Intelligenz in der universitären Lehre – Anregungen und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit ChatGPT für die Lehre an der Philosophischen Fakultät“ durchgeführt. Dabei haben sich die beiden DDEs Lorenz Gilli und Minou Seitz gemeinsam mit den E-Tutor*innen der Fakultät I und den 20 Teilnehmer*innen zu den Möglichkeiten und Herausforderungen von ChatGPT in der universitären Lehre ausgetauscht.

Im Rahmen des zweistündigen Workshops wurde den Teilnehmer*innen zunächst ein kurzer Überblick über die Funktionsweise von ChatGPT gegeben. Der Fokus des anschließenden Austauschs im Plenum lag auf den Themen Hausarbeiten und wissenschaftliches Arbeiten. In der Diskussion setzten sich die Workshop-Teilnehmer*innen mit der Frage auseinander, inwiefern sich Lernziele wissenschaftlichen Arbeitens und studentischen Kompetenzerwerbs unter Einbeziehung von ChatGPT verändern und welche Konsequenzen sich daraus für das Lehren und Lernen an der Fakultät ergeben.

Auswirkungen auf schriftliche Prüfungsleistungen

Dabei wurde auch den Fragen nachgegangen, wie sich die Eigenleistung der Studierenden im Kontext von schriftlichen Prüfungsleistungen wie Hausarbeiten und Abschlussarbeiten unter den Bedingungen der Nutzung von ChatGPT nachvollziehen lässt und welche Möglichkeiten die Nutzung von ChatGPT beim Erwerb wissenschaftlicher Schreibkompetenzen erschließt, etwa im Bereich Quellenkritik und Medienkompetenz. Prüfungsansätze, die den Schreibprozess über das gesamte Semester hinweg begleiten, wurden als eine Möglichkeit der Prüfungsadaption identifiziert. Der kritische Umgang mit Quellen und mit KI-generierten Texten wurde unter anderem als wichtige Kompetenz angesehen, die im Kontext der Nutzung von ChatGPT und studentischem Kompetenzerwerb einen hohen Stellenwert einnehmen sollte. Im gemeinsamen Austausch wurde zudem festgehalten, dass sich die Diskussion um KI-Schreibwerkzeuge nicht auf ChatGPT beschränken darf. ChatGPT stelle nur eine Variante von diversen Tools dar, die die Texte verarbeiten.

Insgesamt blickt das dime:US-Team der Fakultät auf eine gelungene Veranstaltung zurück. Univ.-Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner, die Prodekanin für Studium und Lehre der Philosophischen Fakultät, freut sich über die rege Teilnahme und den produktiven Austausch im Workshop und zieht ein positives Resümee: „Die Veranstaltung hat den Teilnehmer*innen unterschiedliche Perspektiven auf das Thema eröffnet und einen fakultätsinternen Austausch gefördert. So kann der Workshop als Grundlage für die Erarbeitung von konkreten Handlungsempfehlungen für den Umgang mit ChatGPT an der Fakultät dienen.“

Sie interessieren sich für das Projekt dime:US, haben Fragen (z.B. zu Lehrplanung und Prüfungen) oder möchten unsere Unterstützungsangebote wahrnehmen? Wenden Sie sich gerne an die DDEs Ihrer Fakultät. Sie können Projektmitarbeiter*innen auch unter dime_us@uni-siegen.de kontaktieren.

VÖ: 20.04.2023